Eröffnet wurde das Fest von Soziallandesrat Heinrich Schellhorn, der jetzt für die kija Salzburg zuständig ist und sich in seiner Eröffnungsrede dazu bekannte, die kija Salzburg zu stärken – auch personell, sobald es die finanzielle Lage des Landes erlaubt. Als Geschenk hatte er der kija Salzburg eine Geburtstagstorte mit dem Kinderrechtedrachen mitgebracht, denn auch die nächsten 20 Jahre wird das Motto der kija Salzburg lauten: „Nicht mehr schlucken, Feuer spucken“ Auch Bürgermeister Heinz Schaden beschenkte die kija Salzburg. Für die Kinder des Mentoringprojekts MutMachen stellte er Eintrittskarten für Schwimmbäder, Zoo, Eisriesenwelt uvm. zur Verfügung.
20 Kinderrechte – 20 Meilensteine
Höhepunkt des Abends war aber sicherlich der von Gerhard Greiner choreographierte Auftritt 20 junger DarstellerInnen zwischen sechs und 25 Jahren, die die 20 wichtigsten Kinderrechte darstellten. Sie alle wiesen auf eine Kinderrechtsverletzung hin und darauf, was die kija Salzburg in der Vergangenheit gemeinsam mit anderen dagegen unternommen hatte. So berichtete das Recht auf Kontakt zu beiden Eltern vom Kinderbeistand und das Recht auf Schutz vor Gewalt wies auf die Prozessbegleitung hin. Das Recht auf Schutz für Flüchtlingskinder hingegen hob da SOS-Clearing-house als neues zu Hause hervor. Auch an dessen Entstehung war die kija Salzburg in den ersten Stunden beteiligt gewesen.
7 .354 Meter, dreispurige Autobahnen und der Wert der Unabhängigkeit
Festredner Klaus Firlei, Salzburger Universitätsprofessor und einer derer, der in den 90ern für die Errichtung einer unabhängigen Anwaltschaft für Kinder und Jugendliche gekämpft hatte, hielt die Geburtstags-Festrede. Darin wies er auf die unglaubliche Zahl von 29.416 Kindern und Jugendlichen hin, die in den letzten 20 Jahren bei der kija Salzburg Hilfe gefunden hatten. Würde man all diese Kinder in einer Schlange hintereinander stehen lassen, und stünden pro Meter vier Kinder zusammen, so ergäbe sich eine Kinderschlange von 7 Kilometern und 354 Metern Länge. Eindringlich warnte Firlei davon, die Kinder- und Jugendanwaltschaft durch Einsparungen oder politische Einflussnahme schwächen zu wollen. Es ist das Ziel einer unabhängigen Anwaltschaft, PolitikerInnen auch einmal schlaflose Nächte zu bereiten. Jedenfalls sind die Anwaltschaften gerade jetzt, wo an allen Ecken und Enden gespart wird, unverzichtbar, denn die Kinder können sich eben (noch) nicht selbst vertreten. In jedem Fall können wir mit der Umsetzung der Kinderrechte nicht darauf warten, bis alle Banken saniert und alle Autobahnen dreispurig ausgebaut sind, denn das können wir uns bestimmt nicht leisten.
Weichen für die Zukunft
Dass Unterstützung und Hilfe im richtigen Moment die Weichenstellung für eine gute Zukunft sein können, veranschaulichte besonders berührend der Auftritt der Sängerin Juliane. Vor 20 Jahren kam sie in die kija Salzburg, weil sie - genauso wie ihr Bruder - so heißen wollte wie ihre Mutter und ihr neuer Vater. Mittels einer Klage beim Verwaltungsgerichtshof konnte die kija Salzburg damals den Wunsch auf Namensänderung für das Mädchen durchsetzen. 20 Jahre später bedankte sich die junge Frau bei der kija Salzburg mit einem Lied.
Unbedingt erwähnt werden muss auch der Auftritt der erst 13-jährigen Katharina Leibllfinger, deren eindringliche Soulstimme unter die Haut ging und die zu guter Letzt auch das Geburtstagsständchen anstimmte.
Meine kija-Story für einen guten Zweck
Nach dem abwechslungsreichen offiziellen Festakt ging es bei beschwingter Musik der Chanson-Folk-Combo Meetin‘ Moa weiter zur Nostalgieversteigerung. Dabei wurden Gegenstände mit kija-Geschichte an den Mann und an die Frau gebracht. Mit den mehr als 700,- ersteigerten Euros finanziert die kija Salzburg Weihnachtsgeschenke für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und andere Kinder, die sonst keine Geschenke unter dem Christbaum fänden.
Das Team der kija Salzburg bedankt sich herzlich bei allen, die mitgefeiert haben!Bilder vom Fest